Fliegenrollen gibt es mittlerweile zu Hauf. Was sind also die einzelnen Punkte, mit denen sich die Rollen klassifizieren und unterscheiden lassen?

Hier ein Überblick.

Die Größe der Fliegenrolle

Man findet sehr häufig sogenannte Large oder Mid Arbor Rollen. Wenn man es genau nimmt, so könnte man sagen, dass es eigentlich nur Large und Small Arbor Rollen gibt, denn ursprünglich gab es nur eine Sorte Fliegenrollen, die Small Arbor.
Also entweder große oder normal / kleine Rollen. Die Mid Arbor Rolle bewegt sich nun genau dazwischen.
Man könnte auch sagen, es gibt normale Rollen, und dann gibt es größere und ganz große Rollen.

Small Arbor Rollen sind Standard Rollen. Es sind eher traditionelle Fliegenrollen, die noch aus der Anfangszeit der Fliegenfischerei stammen. Ihr Nachteil ist, dass beispielsweise sehr wenig Backing auf die Spule passt. Für diese Rollen ist auch das aktuelle Angebot ist eher gering. 

Mid Arbor Rollen sind in der Regel größer als „normale“ oder Small Arbor Rollen. Oft sind sie breiter als traditionelle Small Arbor Rollen. Allerdings ist ihr Durchmesser nicht so groß wie bei Large Arbor Rollen.  

Die Large Arbor also Großkern Rollen haben einen großen Außendurchmesser. Dadurch können sie mehr Schnur aufnehmen. Gleichzeitig kringelt die Flugschnur nicht so leicht, wegen des großen Rollendurchmessers (Memory Effekt). In der Regel sind sie natürlich entsprechend schwerer.

Grundsätzlich gilt nun bei der Beschreibung der Rollen, dass dort- nämlich auf oder bei der Rolle – angegeben wird, für welche einzusetzenden Fliegenschnur die Fliegenrolle konzipiert und optimiert wurde. Das bedeutet, dass beispielweise eine Rolle mit der Angabe #5/6 für die AFFTA (früher AFTMA) Klasse für die Fliegenschnüre der Stärke 5 oder 6 ausgelegt ist.

Der Antrieb bzw. die Übersetzung

Für die Übersetzung der gibt es oft Anzeiger vom Hersteller bei der Beschreibung seiner Rollen. Grundsätzlich gibt es unterschiedliche Arten, wie der Antrieb und die Übersetzung bei Fliegenrollen beschrieben werden:

Direct Drive: der Griff (zum Kurbeln) ist direkt an der Spule verbaut. Die Spule wird direkt angetrieben. Sehr robust und zuverlässig.

Single Action: das sind Rollen ohne Getriebe. Kurbelumdrehungen  werden 1:1 in Rollenumdrehungen umgesetzt.

Multiplier Rollen: Rollen mit Getriebe. Beim Einkurbeln dreht sich die Spule schneller als die Kurbeln. Selten und in der Regel schwerer.

Anti Reverse: kann die Schnur (z.B. vom Fisch) abgezogen werden, die Spule bewegt sich ohne dass sich die Kurbel dreht. Das ist bei großen Fischen praktisch, wenn der Fische eine plötzliche Bewegung macht und so die Rolle Schnur nachgibt, so dass der Fisch nicht abreißt oder das Vorfach bricht.

Double Action, Dual Mode Rollen: hier sollen die beiden Arten de Direct Drive und der Antiriserve Rolle verbunden werden.  Die Kurbel bewegt sich nicht beim Abziehen der Schnur, beim Drehen der Kurbel soll jedoch die Schnur eingezogen werden.

Automatik Fliegenrollen: die Rollen können auf Grund einer verbauten Feder die Schnur automatisch einholen. (recht selten)

Es gibt darüber hinaus noch recht unterschiedliche Arten von Fliegenrollen. Sehr schön beschrieben vom Blinker. (www.blinker.de / Michael Werner)

Die Bremse

Die Bremse dient in erster Linie der Flucht eines gehakten Fisches entgegenzuwirken. Dabei möchte man den Fisch nicht verlieren und natürlich kein Matrerialbruch erleiden. Das bedeutet, dass die Bremse krzzeitig auftretende starken Zug ausgleichen soll.

Bei den Bremsen gibt es Scheiben- und Ratschbremsen. Scheibenbremsen können i.d.R, durch ein Drehkopf eingestellt werden; Ratschbremsen verhindern lediglich den Überlauf der Schnur.

Darüber hinaus gibt es noch die Anti Reverse Bremse. So kann die Schnur (z.B. vom Fisch) abgezogen werden, die Spule bewegt sich ohne dass sich die Kurbel dreht. Das ist bei großen Fischen praktisch, wenn der Fische eine plötzliche Bewegung macht und so die Rolle Schnur nachgibt, so dass der Fisch nicht abreißt oder das Vorfach bricht.

zur Rollenherstellung und deren Konstruktion

Fliegenrollen werden meist auf eine von drei Hauptarten konstruiert und hergestellt, die sich alle auf die Verarbeitung von Metall beziehen.

Einfache Konstruktion

Die meisten günstigen Rollen werden durch einen Prozess hergestellt, der als Metallstanzen bezeichnet wird.
Diese Rollen sind in der Regel schwerer, und oft weniger langlebig als die, die durch andere Verfahren hergestellt werden. Beim Metallstanzen wird das Material mittels einer automatisierten Presse auf eine vorgegebene Vorlage gebogen und geschnitten.

Druckguss Verfahren

Bessere Rollen sind oft mit dem Druckguss Herstellungsverfahren aufgebaut. Hier wird geschmolzenes Metall in eine vorgeformte Form gegossen wird.
Dieses Verfahren wird oft genutzt, um Rollen effektiv herstellen zu könne, um sie dann im mittleren Klasse- und Preisbereich anbieten zu können.

Metallbearbeitung oder CNC gefräste Rollen

Um hochwertige Rollen herzustellen wird meistens ein Verfahren benutzt, bei dem das Metall bearbeitet wird.
Dieser Prozess beginnt mit einem großen Metallblock. Computer steuern dann eine Maschine, um Metall zu schneiden oder zu schleifen, letztendlich um eine bestimmte Menge an Material zu entfernen. Dadurch können perfekt geformte Komponenten entstehen, die dann von anderen Maschinen oder menschlichen Arbeitskräften montiert werden können.

Zur Abgrenzung von Druckgussrollen ist zu erwähnen, dass diese nicht so eloxiert werden können wie bearbeiteten Rollen. Das bedeutet wiederum, dass die Korrosionsanfälligkeit bei Druckgussrollen höher ist als bei bearbeiteten Rollen.